Deutsch an der Oberstufe

Die Muttersprache ist eines unserer ureigensten Instrumente, um uns selbst auszudrücken, und je älter die SchülerInnen werden, desto eigenständiger werden sie in ihren Urteilen, ihrer Sicht der Welt und sich selbst gegenüber. Daher bietet der Deutschunterricht an der Oberstufe mehr und mehr Gelegenheit zum reflektierenden Selbstausdruck und zur Erlangung der Meisterschaft über die eigene Sprache, wobei im Vordergrund das Selbsttätigwerden angeregt durch unterschiedliche Inhalte steht.

Es ist auch da wesentlich, wo sich die Schülerin, der Schüler in ihrer Entwicklung gerade befinden – denn die angebotenen Themen sollen diese ja begleiten und fördern:

Den Idealen der 9.KlässlerInnen werden die Biographien Goethes und Schillers zur Seite gestellt, mit all ihren Höhen und Untiefen; in der Epoche vom Lachen und Weinen verschaffen wir uns auch sprachlich die Möglichkeit, verschiedene Seeleneigenschaften auszudrücken, vor allem mit Humor – wer lernt, über sich und die Welt zu lachen und das auch auszudrücken, kann mit eigenen Unzulänglichkeiten und denen anderer leichter umgehen.

10.KlässlerInnen wollen in der Regel ganz nüchtern verstehen lernen, welche Gesetzmäßigkeiten wirken. Die Auseinandersetzung mit dem Nibelungenlied bietet hier die Möglichkeit zu Erkenntnissen, was in der Geschichte einer Gemeinschaft menschlich weiterbrachte beziehungsweise ins Verderben führte. In der Poetik-Metrik-Epoche lernen sie die unterschiedlichen Formen der künstlerisch gestalteten Sprache erkennen und der damit verbundenen Wirkung nachspüren. In eigenen Texten versuchen sich die SchülerInnen an den Ausdrucksmöglichkeiten der lyrischen Sprache, im Kellertheaterprojekt schlüpfen sie in unterschiedliche Rollen und erkunden so, wie sie Typen und Charaktere jenseits der eigenen Persönlichkeit erstehen lassen können.

In der 11.Klasse steht die Frage nach dem Individuum, dem eigenen Lebensweg im Mittelpunkt. Dieser Frage wird in der Parzival-Epoche ebenso wie in der Literaturepoche Rechnung getragen: Lebensfragen beschäftigen uns in der Literatur ebenso wie im eigenen Leben.

In der 12. Klasse krönen die Faust-Epoche und die Literatur-Überblicks-Epoche die Auseinandersetzung mit dem Ich in der Welt. Die SchülerInnen bekommen einen Eindruck, dass Menschsein schon immer das aktive, gestalterische Streben und Suchen im Hier und Jetzt bedeutet.

Der Deutschunterricht in den Oberstufenklassen umfasst pro Jahr jeweils zwei Hauptunterrichtsepochen sowie regelmäßig stattfindende Fachstunden.

In den Fachstunden erarbeiten wir uns immer anhand der lebendigen Sprache das Fachvokabular der Grammatik, lernen die unterschiedlichen Textgattungen kennen und verfeinern gezielt und in Anlehnung an den Epochenunterricht den Umgang mit der Sprache, wobei auch Raum geschaffen wird, für Projekte in anderen Gegenständen Texte zu verfassen beziehungsweise Parallelen zu den erlernten Fremdsprachen herzustellen. In der 12. Klasse wird die formale Erstellung der Jahresarbeit begleitet.


 

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